25.10.2024
Ende September 2024 fand die diesjährige Open-Space-Veranstaltung der Ingenieurkammer-Bau NRW in der Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen statt. Rund 50 Mitglieder der Kammer kamen zusammen, um unter dem Titel „Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO – Möglichkeiten und Grenzen der gesellschaftlichen Verantwortung von Ingenieurinnen und Ingenieuren“ zu diskutieren. Das Format bot Raum für Eigeninitiative und offenen Austausch, bei dem die Themen und Fragen von den Teilnehmenden selbst eingebracht wurden.
Vorstandsmitglied Sarah Kosmann eröffnete die Veranstaltung mit einer Begrüßung und einer inhaltlichen Einordnung. Sie machte die Bedeutung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen für den Berufsstand der Ingenieurinnen und Ingenieure deutlich und betonte die Notwendigkeit, die Verantwortung im beruflichen Kontext wahrzunehmen. Der Fokus lag darauf, die eigene berufliche Tätigkeit kritisch zu hinterfragen und Potenziale zur Unterstützung der globalen Nachhaltigkeitsziele zu identifizieren.
Neue Wege durch Digitalisierung und KI
Die Veranstaltung profitierte in diesem Jahr von der Digitalisierung des Formats. Künstliche Intelligenz kam zum Einsatz, um die Ideen und Ergebnisse effizienter zu bündeln und zu dokumentieren. Diese Innovation ermöglichte es, die vielfältigen Diskussionen in Kleingruppen besser zu erfassen und die wesentlichen Impulse für die Weiterarbeit strukturiert aufzubereiten. Die Erfahrungen unserer Fluthelfer-Veranstaltung im September flossen dabei in die Gestaltung des Formats ein und sorgten für eine methodische Weiterentwicklung.
Diskussionen und Arbeitsgruppen
Angeleitet von Moderator Rolf Schneidereit wurden die Teilnehmenden zunächst in eine dynamische Diskussionsrunde eingeführt. In zwei einstündigen Sessions wurden insgesamt 14 Anliegen von den Teilnehmenden eingebracht und diskutiert. Die Hauptthemenbereiche umfassten Gesundheit im Bauwesen, Steigerung der Ressourceneffizienz, Rücksicht und Toleranz, internationales Baustoffrecycling, formale versus moralische Verantwortung, Ingenieurausbildung, Infrastrukturmobilität, Starkregen, Nachhaltigkeitszertifizierung, Nachhaltigkeit und Kosten, Klimaneutralität, Emissionsschutz auf Baustellen, Pragmatismus und Realitätssinn sowie Greenwashing.
In den anschließenden Arbeitsgruppen wurden konkrete Ideen entwickelt, wie die Ingenieurkammer-Bau NRW ihre Mitglieder bei der Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung unterstützen kann. Besonders hervorgehoben wurden Themen wie die Steigerung der Ressourceneffizienz, die Rolle der Ingenieurinnen und Ingenieure bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen und die Herausforderungen im Bereich der Zertifizierung nachhaltiger Bauweisen. Ein zentrales Anliegen war es, einen ganzheitlichen Ansatz zu fördern, der technische Innovationen mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten verbindet.
Erkenntnisse und Ausblick
Die Diskussionen führten zu einer Vielzahl von Erkenntnissen und konkreten Vorschlägen. Besonders innovative Ideen umfassten die Entwicklung einer App zur Erkennung von in Altbauten verwendeten Materialien und Schadstoffgefährdungen und die Förderung einer Sharing- und Reparaturgesellschaft. Auch wurde die Bedeutung von länderübergreifendem Baustoffrecycling betont.
Die Open-Space-Veranstaltung 2024 hat erneut gezeigt, wie wertvoll der offene Austausch unter den Mitgliedern der Ingenieurkammer-Bau NRW ist. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten nicht nur ihre eigenen Erfahrungen teilen, sondern gemeinsam Ideen entwickeln.
Der Weg zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bleibt eine Herausforderung, doch die Veranstaltung vermittelte ein Gefühl des Aufbruchs und der Entschlossenheit. Mit innovativen Formaten wie diesem und der Unterstützung durch Digitalisierung und KI bleibt die Ingenieurkammer-Bau NRW auf Kurs, um gemeinsam mit ihren Mitgliedern einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Gestaltung unserer gebauten Umwelt zu leisten.
Eindrücke der Veranstaltung: