01.03.2024
Ratingen. In ihrer konstituierenden Sitzung hat die VII. Vertreterversammlung der Ingenieurkammer-Bau NRW (IK-Bau NRW) heute am 1. März 2024 in Ratingen Dr.-Ing. Heinrich Bökamp mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten der kammerorganisierten Ingenieurinnen und Ingenieure in Nordrhein-Westfalen gewählt. Für Bökamp, seit 2020 auch Präsident der Bundesingenieurkammer, ist es die vierte Amtszeit als Präsident. Neben dem Präsidenten wählten die 101 Vertreterinnen und Vertreter Dipl.-Ing. Michael Püthe und Dr.-Ing. Andreas Rose zu Vizepräsidenten der IK-Bau NRW. Als Beisitzer im Vorstand der IK-Bau NRW wählten die Vertreterinnen und Vertreter: Dipl.-Ing. (FH) Udo Kirchner, Dr.-Ing. Heike Rieger, Dipl.-Ing. Alexander Pirlet, Sarah Kosmann M.Sc., Dipl.- Ing. Thomas Hülsmann, Dipl.-Ing. Axel Conrads, Dipl.-Ing. Jörg Friemel, Dipl.-Ing. Burkhard Kreuter, Dipl.-Ing. Axel C. Springsfeld, Dipl.-Ing. (FH) Annette Zülch.
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp dankte den 101 Vertreterinnen und Vertretern für das große Vertrauen und skizzierte das Programm und die Aufgaben für die nächsten fünf Jahre: "Wir befinden uns inmitten einer Zeit großer Umbrüche und Transformationen. Unser Ziel und Bestreben ist es, als Ingenieurinnen und Ingenieure diese Veränderungen nicht passiv zu erdulden, sondern aktiv zu gestalten. Als IK-Bau NRW wollen wir den Weg der klimagerechten Bauwende konsequent weiter gehen. Wir besitzen als Ingenieurinnen und Ingenieure die Möglichkeit, einen unersetzlichen Beitrag zur Eindämmung der Klimaerwärmung zu leisten. Daraus erwächst für uns als Berufsstand und ganz konkret als IK-Bau NRW eine große Verantwortung, der wir uns stellen müssen und stellen werden."
Als weitere Herausforderungen für den Berufsstand nannte Dr.-Ing. Heinrich Bökamp die Themen Fachkräftemangel, Nachwuchsförderung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sowie die Förderung der Baukultur. Ohne die Einwanderung qualifizierter Fachkräfte und die zielgerichtete Förderung von Bürgerinnen und Bürgern mit internationaler Familiengeschichte werde der Fachkräftemangel schwerlich zu bewältigen sein. Die IK-Bau NRW habe sich dieses Themas in den letzten Jahren auf verschiedenen Ebenen angenommen und werde diesen Weg konsequent weiterverfolgen. Auch den Nachwuchs hierzulande gelte es für das Ingenieurwesen zu begeistern. „Wir setzen dabei weiter auf erfolgreiche Formate wie unseren Schülerwettbewerb Junior.ING., wollen aber auch neue und innovative Formate erproben, die der starken Verhaftung der nachfolgenden Generationen in digitalen Welten Rechnung tragen.“ Den Herausforderungen, welche die Digitalisierung des Bauwesens und insbesondere des Planungssektors mit sich bringen, müsse man sich offensiv stellen. Es nütze nichts, sich in den analogen Schmollwinkel zurückzuziehen. „Vielmehr sollten wir uns, als kammerorganisierte und der Fort- und Weiterbildung verpflichtete Ingenieurinnen und Ingenieure, selbst ermächtigen, eine unabhängige und kritische-konstruktive Führungs- und Leitungsrolle innerhalb der digitalen Revolution des Bauwesens einzunehmen.“ Beim Thema Baukultur gelte es, aus dem Schatten zu treten und den selbständigen Beitrag, den der Berufsstand zu diesem Thema leiste, mehr in den Vordergrund zu rücken.
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp ist Prüfingenieur für Baustatik, Fachrichtung Massivbau und Metallbau und staatlich anerkannter Sachverständiger für die Prüfung der Standsicherheit und Schall- und Wärmeschutz sowie öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für den Konstruktiven Ingenieurbau. Seit 2009 ist er Präsident der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen, seit dem Jahr 2020 auch Präsident der Bundesingenieurkammer. Geboren in Warendorf-Freckenhorst, studierte er Bauingenieurwesen an der RWTH Aachen und schloss sein Studium 1985 als Diplom-Ingenieur ab. 1991 folgte die Promotion. 2016 schloss er ein Masterstudium an der LMU München in den Fächern Philosophie, Politik und Wirtschaft ab. 1992 trat er als Partner in die Ingenieurgesellschaft Thomas & Bökamp in Münster ein; seit 2004 leitet er das Büro als geschäftsführender Gesellschafter.
Die IK-Bau NRW ist die gesetzlich legitimierte Vertretung der Ingenieurinnen und Ingenieure in Nordrhein-Westfalen. Ihr oberstes Organ, quasi das Parlament der kammerorganisierten Ingenieurinnen und Ingenieure, ist die Vertreterversammlung. Die Vertreterversammlung (VVS) wird alle fünf Jahre von den Mitgliedern der IK-Bau NRW in allgemeiner, gleicher, geheimer und direkter Wahl gewählt. Die Vertreterversammlung wählt den Vorstand und die Ausschüsse. Sie beschließt auch die Kammersatzungen und den Wirtschaftsplan. Der Vorstand führt die Geschäfte der Kammer, er besteht aus dem Präsidenten bzw. der Präsidentin, zwei Vize-Präsidenten bzw. Präsidentinnen und zehn Beisitzerinnen bzw. Beisitzern.